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Der 21-jährige finnische Student Linus Benedict Torvalds beginnt,
aufbauend auf dem Minix
Betriebssystem, ein unixartiges Betriebssystem
für AT-386-Computer zu schreiben. Er schreibt am 5. Oktober in der
Newsgroup comp.os.minix:
"...As I mentioned a month ago, I'm working on a free version of a
Minix-look-alike for AT-386 computers. It has finally reached the stage where
it's even usable (though may not be, depending on what you want), and I am
willing to put out the sources for wider distribution. It is just version
0.02... but I've successfully run bash, gcc, gnu-make, gnu-sed, compress, etc.
under it."
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Linus Torvalds verteilt die Version 0.12 per anonymous FTP im Internet, was zu
einem sprunghaften Anstieg der Zahl interessierter Benutzer führt. Da diese Zahl
so groß wird, dass die nötige Kommunikation nicht mehr per E-Mail zu bewältigen
ist, wird in den Usenet News die Gruppe
alt.os.linux
ins Leben gerufen. Dies hat
zur Folge, dass eine explosionsartige Weiterentwicklung des Systems im ganzen
Internet entsteht und von Linus Torvalds fortan
koordiniert wird.
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Bereits über 100 Programmierer arbeiten am Linux-Code mit. Durch Anpassung
des Linux-Kernels an die GNU-Umgebung der
Free Software Foundation (FSF) im
Jahre 1993 wachsen die Möglichkeiten von Linux erneut stark an, da man nun auf
eine große Sammlung an
vorhandener freier Software und Tools zurückgreifen kann,
die unter Linux laufen.
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Mit der Linux-Version 1.0 wird der Betriebssystem-Kernel netzwerkfähig und die
User-Zahl steigt auf 100.000 an. Ein wichtiger Schritt, der ebenfalls im Jahre
1994 geschieht, ist auch die Anpassung einer grafischen Benutzerschnittstelle
(GUI) auf Linux. Diese wird von einer weiteren Non-Profit-Gruppe, dem
XFree86-Projekt, beigesteuert.
Linus Torvalds stellt nun den Quelltext des
Linux-Kernels offiziell unter die GPL. Somit ist
die freie Existenz von Linux
gesichert.
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Linux wird auf die Plattformen Digital (DEC) und Sun Sparc
portiert. Damit kann sich das neue Betriebssystem nun mit vollem Schwung auf den
vielen Plattformen ausbreiten.
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Mit der neuen Version 2.0 des Linux-Kernels können nun mehrere Prozessoren
gleichzeitig angesteuert werden. Linux verliert langsam seinen Bastlerstatus und
wird zu einer ernst zu nehmenden Alternative für Firmen.
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Nun erscheinen wöchentlich neue, aktualisierte Versionen des Linux-Kernels.
Verschiedene namhafte Firmen beginnen, ihre Software auf Linux zu portieren:
Netscape seinen Webbrowser, Applixware seine Office-Anwendung und die Software
AG ihre Datenbank Adabas D. Damit gibt es immer mehr kommerzielle
Software-Pakete für Linux.
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Das Desktop-Projekt KDE wird gestartet. Es arbeiten
etwa 750 Programmierer am Quellcode dieser heute am weitesten verbreiten
Desktopumgebung.
Seit diesem Jahr überschlagen sich die Ereignisse rund um Linux. Viele
namhafte Hardware- und Softwarehersteller kündigen die Portierung ihrer
Produkte auf Linux an.
Darunter finden sich Firmen wie IBM und
Compaq, die Linux als Betriebssystem auf
ihren Computern unterstützen. Informix
und Oracle entwickeln ihre Datenbanken
fortan auch für Linux.
Netscape gibt die Quellen seines Webbrowsers frei und lässt die zukünftige
Entwicklung durch das Mozilla-Projekt vorantreiben.
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Die Kernelversion 2.2 erscheint. Sie verfügt über einen verbesserten
SMP-Support und einen überarbeiteten Netzwerkcode.
Ein neues Desktop-Projekt mit dem Namen GNOME wird gestartet.
Zur Soundunterstützung erscheint das Open Sound System.
Auch Samba wird in
einer neuen Version 2.0 veröffentlicht.
Die Portierung von Domino Notes wird angekündigt, und IBM propagiert seine
Linux-Strategie.
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Im März wird XFree86 in der Version 4.0 veröffentlicht.
KDE 2.0 erscheint.
IBM kündigt für 2001 Investitionen in Linux in der Höhe von 1 Milliarde
Dollar an.
Sun veröffentlicht den Quellcode von StarOffice unter der
LGPL (Lesser GPL)
und legt damit den Grundstein für OpenOffice.
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Die Kernelversion 2.4 erscheint. Der Kernel unterstützt bis zu 64 GByte RAM
und 64-Bit-Dateisysteme. Ebenso werden USB und Journaling Filesysteme
unterstützt.
Linux läuft auf IBM iSeries (AS/400).
Samba 2.2 erscheint.
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Das OpenOffice-Projekt bringt OpenOffice in der Version 1.0 auf den Markt. Es
ist ein komplettes Office-Paket mit Textverarbeitung, Tabellenkalkulation,
Präsentationsmodul und läuft nicht nur unter Linux.
Der OpenSource Webbrowser Mozilla
wird nach vier Jahren in der Version 1.0
veröffentlicht.
Auch bei den Desktops wird die nächste Runde eingeläutet: KDE 3.0 erscheint im
Frühling, GNOME 2.0 zur Jahresmitte.
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Linus Torvalds wechselt von seinem bisherigen Arbeitgeber Transmeta
in das Open Source Development Lab (OSDL).
Dort wird er in Zukunft
auch beruflich seine Zeit der Arbeit am Linux-Kernel widmen.
Linux findet zusehends Verbreitung auf Embedded Systemen.
Der Münchener Stadtrat hat sich am 28. Mai auf Grund einer Studie
für die Umstellung seiner 14.000 Computer von Windows auf Linux entschieden.
XFree86 wird in der Version 4.3
veröffentlicht und bietet dadurch viele
neue Treiber für moderne Grafikkarten.
KDE Desktop 3.1 erscheint.
OpenOffice wird in der Version 1.1
veröffentlicht, welches etliche Erweiterungen
gegenüber den Vorgängerversionen bietet.
Samba erscheint in der Version 3.0, welche
gerade im Bereich als Domänenkontroller
viele Erweiterungen und Verbesserungen erfahren hat. Auch eine Integration in
das von Windows 2000 eingeführte "Active Directory" ist nun möglich.
Gnome Desktop 2.4 erscheint.
Die Entwicklerserie 2.5 des Linux-Kernels
wird geschlossen und in die Serie
2.6.0-test übergeführt.
Am 17. Dezember wird Version 2.6.0 des Linux-Kernels freigegeben.
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2004 war das Jahr der Livedistributionen. Stein des Anstoßes ist
Knoppix, ein Debian Derivat,
das bis heute viele Nachahmer auf den Plan gerufen hat. Weitere populäre Vetreter
sind Kanotix, ein Fork von Knoppix,
sowie die SuSE Linux Live CD.
NetBSD schafft nach über 10 Jahren den
Sprung auf die Version 2.
Der größte deutsche Distributeur von Linux, die
SuSE Linux AG, wird von Novell aufgekauft.
Die Folge ist die Einstellung der SuSE Linux Personal Serie, die vor allem zur Verbreitung von
Linux auf Heimcomputern geführt hatte.
KDE Desktop 3.3 erscheint. Die Groupware Kontact
ist erstmals offizieller Bestandteil des Desktops.
Aufgrund von Unstimmigkeiten bei der Lizenz des XFree86 Projektes, die nicht mit der
GPL vereinbar ist, wird die Xorg Foundation gegründet.
Gnome Desktop 2.8 erscheint.
Die Kernelentwicklung schreitet bis
Version 2.6.10 fort.
Mandrake 10.1 steht ab Dezember
zum Download bereit.
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Gnome Desktop 2.10 erscheint.
KDE Desktop 3.4 erscheint.
Openoffice Version 2 hat Beta-Status erreicht.
Mozilla Firefox und Thunderbird liegen in Version 1.02 vor.
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